Neues Forschungsprojekt: Livius im Mittelalter / Livy in the Middle Ages: Internationale Tagung / International Conference, Erlangen & Bamberg, 26-27.6.2025

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Kraków, Biblioteka Jagiellońska Ms. 522, f. 1r

 

Unter den römischen Historikern ragt die Gestalt des in Padua geborenen und tätigen Titus Livius (gest. um 17 n.Chr.) heraus. Nicht nur schrieb er eine monumentale Geschichte Roms von der Gründung der Stadt bis Augustus in 142 Büchern (Annalen oder Ab urbe condita libri), sondern er wurde schon in antiken Zeiten viel gelesen. In römischen Bibliotheken fanden sich Abschriften des Werkes und nicht selten sein Porträt, und er ist einer der wenigen lateinischen Historiker, deren Stil schon in der Antike musterhaft wirkte. Seit der Renaissance gehört er zu den am meisten rezipierten römischen Schriftstellern überhaupt (und zwar nicht nur in der Schule!), er kann somit als einer jener antiken Autoren gelten, die zum gemeinsamen europäischen Erbe einen gewichtigen Beitrag geleistet haben.

Bis zum 16. Jh. fand Livius weit weniger Leser als vorher, obwohl seine Werke in vielen europäischen Zentren relativ häufig abgeschrieben wurden. Doch hat diese Epoche insgesamt eine entscheidende und z.T. weit unterschätzte Bedeutung für die Überlieferung des Livius, denn ohne die mühsam per Hand gefertigten Abschriften, die Mönche, Kleriker und Laien im Zeitalter des handgeschriebenen Buches schufen, wäre Livius für uns heute nur noch ein Name.

 

Das u.a. mit der Biblioteka Jagiellonska (Krakau) durchgeführte Projekt umfasst mehrere Teilbereiche.

 

Livius im Mittelalter. Internationale Tagung in Erlangen (Friedrich-Alexander-Universität) und Bamberg (Staatsbibliothek), 26. Juni und 27. Juni 2025

Vertreter und Vertreterinnen der Geschichte, Kunstgeschichte, Klassischen und Mittellateinischen Philologie aus Deutschland, Italien, Polen und der Schweiz werden unterschiedliche Aspekte der Livius-Rezeption in Spätantike, Mittelalter und Humanismus behandeln, etwa die handschriftliche Überlieferung, die Illustration der Manuskripte sowie die Hauptstationen der Rezeption. Hochkarätige Fachleute werden neueste Forschungsergebnisse vorstellen: Michele C. Ferrari (Erlangen), Marielle de Franchis (Paris), Stefan Knoch (Bamberg), Zdzisław Koczarski (Krakau), Clemens Schlip (Freiburg / Schweiz), Giulia Simeoni (Caserta), Rino Modonutti (Padoca) und Bettina Wagner (Bamberg). Es ist geplant, diese Beiträge in einem Band zu veröffentlichen.

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